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Vom Schnappschuss zum Foto

Vom Schnappschuss zum Foto

Mit Polfilter und Graufilter arbeiten.

Herzlich willkommen zu diesem kleinen Tutorial oder Walktrough, wie aus einem Schnappschuss ein gelungenes und eindrucksvolles Foto entsteht. Alle Beispielfotos kommen direkt so ohne Nachbearbeitung aus der Kamera. Es sind also keine digitale Tricks, sondern einfach gut überlegte Fotografie mit nur 2 Filtern. Ich zeige in wenigen einfachen Schritten, wie es funktioniert. Ich wünsche schonmal viel Spaß und Erfolg.

 

Ausrüstung

Was wird benötigt, um solche Fotos zu machen, soll in dem ersten Teil erläutert werden. Wie in der Einleitung schon erwähnt, braucht man nicht viele Hilfsmittel. Eine Systemkamera oder Spiegelreflexkamera mit der Möglichkeit Filter anzubringen ist Grundvoraussetzung. Da mit längeren Belichtungszeiten gearbeitet wird, benötigt man noch ein Stativ. Dann braucht man noch einen Polfilter (CPL) und einen oder mehrere Graufilter (ND). Ich benutze nur einen variablen Graufilter, aber man kann auch feste Werte nehmen und diese nach Bedarf kombinieren.

 

Location und Motiv

Bevor man mit dem Fotografieren anfängt, muss man natürlich erstmal einen geeignete Fotospot finden. Für unser Vorhaben benötigen wir auf jeden Fall fließendes Wasser mit etwas Gefälle und Felsen. Ein Wasserfall oder aufgewühlter Gebirgsbach. Wo man halt deutliche Wasserbewegungen mit Gischtbildung sieht. Bewölkter Himmel oder etwas tiefer stehende Sonne eignet sich hervorragend. Für die Beispielbilder hatte ich leider keine optimalen Bedingungen, aber als Beispiele ausreichend. Hat man also einen schönen Platz gefunden, heißt es Stativ aufstellen und Bildausschnitt festlegen. Gerne eine niedrige Perspektive mit Steinen oder Ästen im Vordergrund.

 

Testfoto und Korrekturen

Sind alle Vorbereitungen getroffen, ist ein Testfoto ratsam. Falls vorhanden, sollte der Bildstabilisator auf jeden Fall ausgeschaltet werden. Dieser wird durch die feste Position auf dem Stativ eventuell eher gegenteilig wirken und unscharfe Bilder hervorrufen. Notfalls nochmal Kameraposition, Brennweite oder Bildausschnitt anpassen. Dabei sollte ein Foto dieser Art heraus kommen, wie man es leider sehr oft zu sehen bekommt.

F5.0 – 1/125 Sek – Iso 200

Manueller Modus

Im zweiten Schritt wird die Kamera auf den manuellen Modus gestellt, denn wir wollen erstens die volle Kontrolle und zweitens kommt die Automatik der Kamera bald eh nicht mehr mit. Die Iso Empfindlichkeit sollte zuerst fest auf 100 gestellt werden. Die Blende habe ich mit 11 für eine gute Schärfentiefe recht geschlossen gewählt.

F11 – 1/13 Sek – Iso 100

 

Polfilter im Einsatz

Da uns der Himmel so unschöne Spiegelungen auf die Wasseroberfläche zaubert, wir aber lieber in das Wasser hinein sehen möchten, wird ein Polfilter benutzt. Mit einem Polarisationsfilter, wie dieser korrekt heißt, kann man unerwünschte Reflexionen von glänzenden Oberflächen entfernen oder deutlich reduzieren. Auf sehr gut für Blätter geeignet um die grüne Farbe zu intensivieren oder den Himmel blauer erscheinen zu lassen. In diesem Fall, soll aber die Spiegelung vom Wasser entfernt werden.

Der Polfilter wird also aufgeschraubt und dann am besten im LiveView so lange gedreht, bis die Spiegelungen möglichst nicht mehr zu sehen sind. Dabei aber bitte immer im Uhrzeigersinn drehen, damit man den Filter nicht wieder ab schraubt. Da der Polfilter auch ein wenig Licht schluckt, wird eine etwas längere Belichtungszeit nötig.

F11 – 0,4 Sek – Iso 100

 

Graufilter oben drauf

Bevor der Graufilter aufgeschraubt wird, sollte man nochmals fokussieren und danach auf den manuellen Fokus umschalten, da durch den Graufilter die Kamera nicht mehr fokussieren kann. Auf den Polfilter wird also noch der Graufilter geschraubt. Dabei den Polfilter gut fest halten und nicht verdrehen. (Ein Arretierbarer Polfilter wäre super) Je nach Graufilter, beziehungsweise Einstellung bei variablen Graufiltern muss nun die Belichtungszeit so lange angepasst werden, bis man ein gut belichtetes Foto bekommt. Das gelingt mit etwas Erfahrung recht schnell.

F11 – 8 Sek – Iso 100

 

Tipps und Hinweise

Wie man sieht, ist mit wenigen Mitteln und etwas mehr Geduld beim Fotografieren deutlich mehr aus den Fotos heraus zu holen. Wenn man sich etwas mehr Zeit nimmt, kann man die Natur und das Hobby des Fotografierens viel mehr genießen und meist erhält man auch bessere Fotos. Für noch längere Belichtungszeiten, kann man noch stärkere Graufilter nehmen, oder die Blende noch etwas mehr schließen. Es empfielt sich immer, etwas im Vordergrund zu haben. Wie in meinem Beispiel die Felsen oder auch Äste die vor Ort liegen oder was man sonst eben findet. Das sorgt für eine schöne Tiefenstaffelung im Bild. Wenn man sich Filter kauft, sollten diese immer möglichst groß sein, denn ein paar Euro kosten die schon. Mit günstigen Alu Stepdown Ringen kann man die großen Filter dann auch Problemlos für kleinere Objektive verwenden. Der Filterdurchmesser steht für gewöhnlich vorne auf dem Objektiv.

 

Fazit und verwendete Ausrüstung

Wirklich beeindruckende Fotos zu machen ist keine Sache von ein paar Minuten. Es braucht Zeit und manchmal auch etwas Glück. Aber man kann daran arbeiten und teilweise mit wenigen einfachen Mitteln seine Fotos deutlich verbessern. Polfilter und variable Graufilter gibt es schon für um die 20€. Natürlich gibt es auch weitaus teurere, aber ich habe mit den günstigeren noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Für mein Beispiel habe ich folgendes Equipment verwendet: Canon Eos 6D, Canon EF 24-105mm F4 L, K&F Concept Polfilter und variablen Graufilter in 77mm Größe, Rolleri C5i Alu Stativ.

 

Vielen Dank

Vielen Dank für das Lesen dieses Artikels. Ich hoffe er hilft dabei aus Schnappschüssen gelungene Fotos zu machen. Viel Spaß beim Nachmachen und viel Erfolg. Und zum Abschluss noch ein fertig bearbeitetes Foto.